Handgemalter Thankga mit Ganesha Gottheit in der Mitte.
Hinduismus

Ganesha – Gott der Weisheit

Ganesha gehört zu beliebtesten Göttern des Hindu Pantheons, auch verehrt von Jainisten, Buddhisten und über Indien hinaus. Über kaum eine Gottheit gibt es so viele Legenden wie über ihn, dem Gott der Weisheit.

Ganesha gilt als Herr der Hindernisse, der Wissenschaften, der Schrift und Schule. Er wird immer hinzugezogen, wenn ein neues Projekt in Angriff genommen wird.

Eltern von Ganesha

Ganesha mit Eltern
Ganesha mit Eltern

Ganesha ist der erste Sohn Shivas und symbolisiert Weisheit und Erfolg. Er gilt als die Verkörperung des kosmischen Urlauts „Om“. Eine Silbe, die sich aus den 3 Buchstaben A (für Brahman den Schöpfer), U (für Vishnu den Erhalter) und M (für Shiva den Zerstörer) zusammensetzt. Die Geschichten zu seiner Geburt sind sehr unterschiedlich. In einigen gilt er als aus dem Geist Shivas geboren, in anderen ist er die Schöpfung Parvatis (Shivas weiblcher Aspekt) oder von Shiva und Parvati zusammen.

Legenden zum Elefantenkopf

Unterschiedliche Geschichten gibt es auch zu seinem Elefantenkopf. Shiva wurde gebeten ein Wesen zu kreieren, das sich bösen Taten entgegenstellen soll. Shiva emanierte in einem Moment einer liebevollen Hinwendung zu Parvati einen wunderschönen Jüngling, den alle Götter bewunderten. Dies soll Parvatis Neid hervorgerufen haben und sie verwünschte Shivas Emanation. Gleichzeitig erfüllte sich ihr Wunsch, dass der Jüngling einen Elefantenkopf und einen dicken roten Leib erhalten solle.

Eine andere Lila erzählt, Parvati formte Ganesha aus Schlamm während sie ein Bad nahm, die geknetete Figur erweckte sie mit Wasser zum Leben. Shiva schlug ihm den Kopf ab, Parvati insistiere in Shiva solange bis er einen neuen Kopf besorgte, der erste Kopf den seine Boten brachten war ein Elefantenkopf.

Eine weitere Legende berichtet, dass der Planetengott Sani (Saturn) sich unerlaubter Weise den Zugang zu Parvatis Fest zu Ehren Ganesha verschaffte. Sani war von seiner Frau mit einem Fluch belegt worden, dass alles was er ansah verbrennen solle. So verbrannte der Kopf von Ganesha als Sani ihn anblickte. Die geladenen Götter eilten sofort los einen neuen Kopf zu bringen. Es war ein Elefant in der Nähe, der enthauptet wurde, sie setzten Ganesha den Elefantenkopf auf und erweckten ihn wieder zum Leben.

Namen Ganeshas

Ganesha – auch Ganesa or Ganesh genannt und bekannt als Ganapati, Ganjanana, Gana—vadana, Kari-Mukha, Heremba, Vinayaka oder Pillaiyar. Er wird auch der Elefantenköpfige genannt (Hastimukha) oder der Dickbäuchige (Lambodara) und der Einzahnige (Ekadanta).
Sanskrit Gana + Isa – Herr der Truppen Sivas, Gana = Gefolge oder Schar – auch Herr der Scharen genannt.

Ikonographie

Ganesha liebt Süßigkeiten und verabscheut körperliche Anstrengung. So wird er oft mit einer Schale Süßigkeiten dargestellt, sein Bauch soll Reichtum und Wohlergehen anzeigen. Weitere Attribute sind Früchte, Mala, Schlinge und Ankus. Er wird zweiarmig oder vierarmig sitzend, stehend oder tanzend dargestellt, sein Thron ist ein Lotus und sein Reittier ist eine Ratte.

Ganesha Statue sitzend mit Süßigkeiten Schale
Ganapati mit Süßigkeiten
Ganesha Statue sitzend auf Reittier
Ganapati auf Reittier
Ganesha Statue sitzend auf Lotusblume
Ganapati auf Lotusblume

Er wird mit einem abgebrochenen Stoßzahn gezeigt, den er sich im Kampf mit Parasu-Rama verloren hat. Wenn er den Zahn in der Hand hält, weist das auf den Fruchtbarkeitsaspekt Shivas hin. Die Axt, mit der sein Zahn abgeschlagen worden ist, war Shivas Axt, der Zahn symbolisiert eine Pflugschar.

Child Ganesha (Bala – Ganapati) wird ohne Thron im Vierfüssler-Stand mit einem Holzapfel in der Hand abgebildet.

Ganesha achtarmig dargestellt, zeigt uns den Herrn der Welt (Bhuvanesa-Ganapati).

Ganesha wird gezeigt mit seinen Shaktis Buddhi und Siddhi, analog der Shaktivorstellung ist Ganesh auch mit Lakshmi, ursprünglich eine Erdgöttin (später die Frau Vishnus) zu sehen. Entweder sitzt Lakshmi auf seinem Schoß oder er hält sie auf einem Arm.

Ganesha als Kind - Bala Ganapati
Bala Ganapati
Thangkha Bhuvanesa-Ganapati
Bhuvanesa-Ganapati
Ganapati mit Lakshmi
Ganapati mit Lakshmi

Ganesha als Vighnesvara Figur, stehend oder sitzend vierarmig als Überwinder der Hindernisse, bewegt sich wie ein Elefant durch den Dschungel und vernichtet Maya (Täuschung) und Laster.

Es gibt noch den tanzenden Ganesha (Nrtta-Ganapati) vierarmig, stehend und ein Bein nur leicht vom Boden abgehoben wegen seiner Körperfülle.

Der fünfköpfige (manchmal nur vierköpfige) Ganesha (Heramba) blickt in alle Himmelsrichtungen und nach oben. Der Beschützer der Schwachen, ist achtarmig und tritt hier als Wunscherfüller und Beschützer auf.

Ganesha Vighnesvara Statue Messing Bemalt
Vighnesvara
Ganesha Tanzend Nrtta Ganapati Statue Feuervergoldet
Nrtta Ganapati
Ganesha Heremba Statue mit fünf Köpfen aus Messing
Heremba

Festival

Ganesha Charuti ist eins der großen mehrtägigen Feste zu Ehren Ganesha im August/September. Am Feiertag Anata Chaturdashi findet der große Umzug mit seiner Statue statt, er soll Brahmanen und die Menschen, die nicht zur Brahmin-Kaste gehören verbinden, da Ganesha der Gott für jedermann ist.

Mantras

Om Shri Ganeshaya Namah und Om Gam Ganapataye Namah

Ganesha Mantra "Om Shri Ganeshaya Namah"
Ganesha Mantra "Om Gam Ganapataye Namah"

Quellennachweise

Grill, Heinz: Erkenntnisgrundlagen zur Bhagavad Gita, Lammers-Koll Verlag, 2003

Lobo, Rocque: Karma und Traum im Ayurveda. Philosophie und Praxis, Diederichs, 1990

Prabhupada, A.C. Bhaktivedanta Swami: Sri Isopanisad – Seine göttliche Gnade, Bhaktivedanta, 1971

Rudy Jansen, Eva: Die Bildersprache des Hinduismus : Göttinnen und Götter, Erscheinungsformen und Bedeutungen, Havelte, 1999

Schleberger, Eckhard: Die indische Götterwelt. Gestalt, Ausdruck und Sinnbild. Ein Handbuch der hinduistischen Ikonographie., Diederichs, 1997

Thieme, Paul: Upanishaden – Reclam, Reclam Philipp Jun., 1999

von Schroeder, Leopold: Bhagavadgita /Aschtavakragita: Indiens heilige Gesänge, Diederichs, 2004

Zimmer, Heinrich: Indische Mythen und Symbole – Vishnu, Shiva und das Rad der Wiedergeburt, Diederichs, 2000

Bunce, Frederick W.: Yantras of Deities and Their Numerological Foundations: An Iconographic Consideration, D.K. Print World, 2001

Dowson, John: A Classical Dictionary of Hindu Mythology and Religion, hansebooks, 2016

Jagannathan, Shakunthala & Krishna, Nandhita: Ganesha: the auspicious – the beginning, Vakils, Freffer & Simons, 1996

Mitchell, A. G.: Hindu Gods & Goddesses, UBS Publishers Distributors, 2002

Samten, Acarya Ngawang: Manjusri, An exhibition of Rare Thankas, Central Institute of Higher Tibetan Studies, 1986

Sinha, Indra: Kama Sutra (Kamasutra), Rheingauer VG., 1997

Sir Monier-Williams, Monier: Sanskrit-English Dictionary, Manohar Publishers and Distributors, 2006

Sivananda, Swami: Lord Siva and His Worship, Divine Life Society, 2008

Vireswarananda, Swami: Bhagavad-gita: Srimad Bhagavad-gita, Sri Ramakrishna Math, 1988